Wir lieben Hunde – Aber nicht alle denken so
Hunde bedeuten die Welt für uns. Sie sind beste Freunde, echte Familienmitglieder, bringen uns zum Lachen und können selbst ohne Worte besser trösten als so mancher Mensch mit ausgesprochen guten Argumenten. Kein Wunder also, dass wir ab und an vergessen, wie hundefreie Menschen so denken und fühlen. Anbei eine freundliche Erinnerung.
Kontraste. Schwarzer Hund auf weißem Sofa und umgekehrt.
„Ding dong. Die Richters sind da. Oh, Monika trägt heute Weiß. Sorry, ich hol mal eben den Sauger. Runter da, Blacky! Also sonst liegt der Hund nie auf dem Sofa. Kommt doch erstmal in die Küche.“ Was gibt es Schöneres, als abends mit Hund auf dem Sofa zu lümmeln? Blöd nur, wenn das Fell sich genau dann vom Sofa abhebt, sobald der Besuch da ist. Besser vorausplanen bzw. voraussaugen.
Gerüche. Hundedecken, Näpfe und empfindliche Gästenasen.
Während wir Hundemenschen kein Problem damit haben, unsere Nasen öfter mal liebevoll ins Fell zu stecken, und den unterschwelligen Hundeduft im Auto schon zur liebgewonnenen Sonderausstattung zählen, gehen einige andere Menschen rückwärts wieder raus, wenn der ausgeschleckte Napf in der Küche steht oder die Hundedecke im Wohnzimmer liegt. Dafür haben wir Verständnis, oder etwa nicht?
Sprachgebrauch. Die Vorstellung im hohen C.
„Iiiiiiiiih, ja hallihallöchen. Das ist der Charly, der gute Hund, und das ist die Rita, ja hallo.“ Hunde hassen hohe Töne im Ohr und Menschen, denen man lauthals seinen geliebten Hund vorstellt, auch. Ein kurzes „Charly, das ist Rita. Rita, das ist Charly.“ kommt bei beiden besser an.
Phobien. Unser Liebling ist ein Monster.
Wenn Menschen die Straßenseite wechseln, obwohl man kein gefährlich aussehendes Monster an der Leine führt, darf man das nicht persönlich nehmen. Es gibt sie, die Urangst vor Wölfen, und manche kriegen das auch beim Anblick eines Dackelwelpen nicht in den Griff. Da es auch Menschen gibt, die vor klitzekleinen Vögeln panische Angst haben, üben wir uns daher einfach in Toleranz.
Gesprächsthemen. Es gibt noch andere neben dem Hund.
Eltern, die ausschließlich von ihren Kindern reden, sind ebenso anstrengend wie Frauchen und Herrchen, die nur von ihren Hunden reden. Trick: Wenn Nichthundemenschen Fragen stellen, gerne beantworten. Aber nie von selbst den Hund in den Vordergrund reden. Sonst wird man für komisch gehalten.
Kinderbesuch. Wenn Liebe falsch interpretiert wird.
Hunde hassen Umarmungen. Das sollte man Kindern klarmachen, die das erste Mal zu Besuch kommen und den Fellfreund der Gastgeber für die Dauer ihres Aufenthaltes mit Liebe überschütten wollen. Das passiert besonders dann, wenn die Besucherkinder zu Hause maximal Zugriff auf einen Hamster haben. Also schon bei der Begrüßung schön sachte einführen in das Thema „Was mögen Hunde und was nicht“. Und Hunde brauchen natürlich auch eine Anleitung, was man Kindern zumuten kann oder nicht.
Mobilität. Hund auf Schoß, besser nicht.
Es kommt vor, da fahren wir mit unserem Hund Bus oder Bahn. Wenn wir diese dann aus lauter Sorge vor fremder Leut‘ Füße auf den Schoß nehmen, ist das für die vielen Allergiker, die es mittlerweile gibt, ein echtes Problem. Also, besser dann Bahn fahren, wenn nicht viel los ist und unser Hund auf dem Boden bleiben kann.
Ablecken. Völlig normal, solange man es anderen erklärt.
Alle Welpen werden von ihren Müttern abgeschleckt. Ein Zeichen der Zuneigung, denkt der Hund. Ein Ding der Unmöglichkeit, findet vielleicht der Nichthundemensch. Sollten wir also stolzer Hundemensch eines sehr sozialen und emotionalen Tieres sein, ist es hilfreich für die Beziehung zu Menschen, diese darüber aufzuklären, bevor sie im Hausflur zur Begrüßung unfreiwillig geduscht werden.
Freundschaften. Man muss uns nehmen, wie wir sind, also mit Hund.
Bei aller Rücksichtnahme auf Nichthundemenschen ist aber auch Verständnis im Gegenzug gefragt. Fakt ist: Uns gibt es nur mit Hund, wir halten die Diversity-Fahne hoch und wollen nur Freunde, die unseren Vierbeiner auch akzeptieren. Okay, anhimmeln oder anbeten wäre uns natürlich am liebsten.
Dreiecksbeziehung. Wie Hunde aufs Frisch-verliebt-Sein reagieren.
Mit einem netten Hund an der Leine lernt man einige Menschen schneller kennen als üblich. Sollte man sich dann nicht, wenn etwas Ernstes daraus wird, über den weiteren Verlauf im Vorfeld schon Gedanken machen?! Wir denken schon. Liebt die frisch Angebetete auch Hunde? Hat der neue Schwarm vielleicht selbst einen Hund? Gehören Hunde beim ersten Date unter den Tisch oder wohlmöglich ins Bett? Das und mehr kann man sich sicher selbst beantworten, und einer neuen Liebe zu dritt oder viert steht somit nichts mehr im Wege.