Die Sprache der Katzen
Katzen kommunizieren gerne und häufig mit uns Menschen. Sie kommen mit in die Luft gestrecktem Schwanz mauzend auf uns zu, streichen uns um die Beine, gurren leise. Doch was möchte meine Katze mir damit sagen? In diesem Blog-Artikel schauen wir uns die Sprache der Katzen genauer an.
Lautsprache
Katzen kommunizieren sowohl durch Laute als auch lautlos mittels ihrer Körpersprache. Jede Katze hat ihre eigene Stimme und klingt ganz unterschiedlich. Und manche sind wahre Quasselstrippen. Wildkatzen kommunizieren nur als Kitten mit ihrer Mutter über Laute und steigen später als erwachsene Katzen auf hauptsächlich lautlose Kommunikation um. Unsere Hauskatzen behalten die Kommunikation über Laute gegenüber uns Menschen auch im Erwachsenenalter bei, da sie schnell lernen, dass Menschen eher auf Laute reagieren und die Körpersprache gerne mal übersehen. Durch den Umgang mit Menschen bauen sie ihr Repertoire an unterschiedlichen Lauten sogar aus.
Der Laut, den wir Menschen als erstes mit Katzen in Verbindung bringen, ist das Miauen.
In der Regel nutzen Katzen es um Aufmerksamkeit zu bekommen oder auf etwas zu lenken. Sie sagen also in etwa sowas wie „Hallo, hier bin ich!“ oder „Hey, schau dir das mal an!“. Der Ursprung dafür ist das um Hilfe rufende Miauen eines Kätzchens nach seiner Mutter. Auch wenn Katzen irgendwo rein oder raus wollen, teilen sie uns dies gerne über mauzen mit.
Ein weiteres Geräusch, dass Menschen mit Katzen verbinden ist das Schnurren. Das Schnurren wird leider oft missverstanden. Katzen schnurren nicht nur, wenn sie sich wohlfühlen und glücklich und zufrieden sind, sondern auch wenn sie Angst oder Schmerzen haben. Das Schnurren soll ihre friedlichen Absichten ausdrücken und wird auch genutzt um sich selbst, die eigenen Jungen oder eine feindselige Katze zu beruhigen. Deshalb ist das Schnurren einer Katze immer situationsbedingt und im Zusammenhang mit der restlichen Körpersprache zu bewerten.
Übrigens das Schnurren einer Katze hat auch Gesundheitseffekte. Es wirkt nicht nur beruhigend, sondern die gleichmäßige Vibration hat auch einen unterstützenden Effekt auf die Heilung oder Gesunderhaltung von Organen und Knochen. Denn das Schnurren erzeugt konstante mechanische Impulse, die die Muskulatur aktivieren, den Stoffwechsel und die Bildung neuer Zellen ankurbeln. Dadurch erhöht sich die Dichte der Knochen, das Skelett wird gestärkt. Und nicht nur die Katze selbst profitiert vom Schnurren, sondern auch wir Menschen. Die meisten Menschen empfinden Katzenschnurren als beruhigend und entspannend, es kann Stresssymptome lindern und zum Teil sogar bei Schlafstörungen helfen. Auch eine blutdrucksenkende Wirkung ist medizinisch nachgewiesen.
Das Fauchen einer Katze ist als Ausdruck von Aggression und als Warnung zu verstehen bevor die Katze sich körperlich wehrt. Insbesondere in die Enge getriebene oder verfolgte Katzen fauchen, sowohl untereinander als auch gegenüber dem Menschen.
Wie das Miauen entstammt auch das Gurren der Kindheit von Katzen. Die Katzenmutter ruft bzw. begrüßt ihre Kitten damit. Auch ihre Menschen begrüßen Katzen so oder muntern sie auf, ihnen zu folgen, mit ihnen zu spielen oder ähnliches. Und seien wir doch mal ehrlich liebe Katzenmenschen: Haben wir der Katze nicht alle schon einmal mit ähnlich gurrender Stimme geantwortet? 😀
Das Keckern oder Schnattern ist zum Teil zu hören, wenn die Katze zum Beispiel am Fenster draußen Vögel beobachtet. Es gilt als Anzeichen, dass die Katze erregt und zugleich frustriert ist, in unserem Beispiel, weil der Jagdtrieb geweckt ist, die Katze die Vögel aber nicht erreichen kann.
Körpersprache
Um die Körpersprache der Katzen zu verstehen, muss man sich immer den gesamten Katzenkörper im Zusammenspiel anschauen: Die Ohren, den Schwanz, die Schnurrhaare, die Augen, die Mimik, die Körperhaltung, das Fell.
Der Schwanz dient der Katze nicht zur als Balancierhilfe, er teilt auch Botschaften mit. Ein grade in die Luft gereckter Schwanz zeigt meist eine erfreute Begrüßung. Wir beobachten, dass der Schwanz sich aufrichtet, wenn wir die Katze ansprechen oder sie uns entgegenkommt. Junge Katzen begrüßen so auch ihre Mutter. Eine zuckenden Schwanzspitze, während der restliche Schwanz entspannt ist, ist Zeichen für eine geringe Erregung, während ein wedelnder Schwanz Aufregung anzeigt. Diese kann sowohl positiv als auch negativ sein. Ein aufgeplusterter Schwanz mit aufgestelltem Fell steht für Aggression und/ oder Angst. Das ist zum Beispiel zu beobachten, wenn sich fremde Katzen begegnen. Häufig ist dann auch das Fell entlang der kompletten Wirbelsäule aufgestellt wie bei einer Irokesenfrisur.
Auch über ihre Augen können Katzen einer Menge mitteilen. Wenn eine Katze wachsam, aufgeregt (positiv oder negativ), neugierig oder jagdbereit ist, sind die Augen weit geöffnet. Wenn die Katze dagegen entspannt ist und vor sich hin döst, sind die Augen halb geschlossen. Hast du schon mal beobachtet, wie deine Katze dir zu blinzelt? Das gilt als „Lächeln“ der Katzen. Sie vermitteln damit friedvolle Absichten. „Lächele“ doch mal zurück, in dem auch du deine Augen kurz zukneifst und wieder öffnest. Dieses Spiel lässt sich eine Weile hin und her spielen.
Für die Stellung ihrer Ohren verfügen Katzen über mehr als 30 Muskeln. Die Ohren drehen sich nicht nur wie kleine Antennen in verschiedene Richtungen, wenn die Katze ein Geräusch vernimmt, sie zeigen auch die Stimmung. Im entspannten Zustand sind die Ohren leicht zur Seite gedreht und die Ohröffnungen zeigen nach vorne. Ist die Katze aufmerksam zum Beispiel, weil sie etwas Interessantes gehört oder gesehen hat, etwas beobachtet oder bei der Jagd, sind die Ohren gespitzt in Blickrichtung. Bei Abwehr oder Angst werden die Ohren flach nach hinten angelegt. Bei Aggression und zur Warnung vor einem Angriff sind die Ohren ebenfalls nach hinten gedreht, stehen aber noch aufrecht.
Auch die Stellung der Schnurrhaare verrät etwas über die Stimmung der Katze. Wenn die Katze neugierig ist, etwas erforschen oder testen möchte, sind sie nach vorne gerichtet. Sind sie dagegen nach hinten gelegt, befindet sich die Katze in einer Abwehrposition oder möchte die Berührung mit einem Objekt vermeiden. Bei Aggression sträuben sich die Schnurrhaare in die Breite.
Die Körperhaltung ist oft das am deutlichsten sichtbare Körpersprachsignal der Katze. Bei Angst duckt sich die Katze und macht sich möglichst klein. Bei der Jagd oder in unbekanntem Terrain schleicht sie auch geduckt über den Boden. Fühlt die Katze sich sicher, schreitet sie sie selbstbewusst. Bei Aggression stellt das Fell sich auf, vor allem im Nacken und am Schwanz, aber auch entlang der restlichen Wirbelsäule. So wirkt die Katze größer und furchteinflößender. Bei sehr starker Aggression gehen Katzen zum Teil auch seitwärts, manchmal auch auf den Hinterbeinen.
Das Kuschelverhalten der Katze
Wenn wir unsere Katzen kraulen und mit ihnen kuscheln und schmusen, zeigen sie neben dem Schnurren noch einige besondere Körpersprachsignale. Zum einen das klassische Köpfchen-geben: Die Katze reibt ihren Kopf an unseren Beinen oder anderen Körperstellen oder drückt ihn fest in unsere Hand. Das ist zum einen ein Begrüßungsritual zum anderen versuchen Katzen auch so zu zeigen, dass sie gerne am Kopf gekrault werden möchten. Bekannte Katzen begrüße sich, in dem sie Nase an Nase gehen. Einige Katzen versuchen das auch bei uns Menschen, indem sie an unserer Nase schnüffeln.
Die gegenseitige Fellpflege unter Katzen dient der Stärkung von sozialen Bindungen. Deshalb mögen die meisten Katzen es auch von uns Menschen gestreichelt und gekrault zu werden. Häufig treteln sie dabei mit ihren Vorderpfoten oder krallen in die Luft oder den Untergrund, auf dem sie grade liegen. Der sogenannte „Milchtritt“ stammt daher, dass junge Katzen beim Saugen in den Bauch ihrer Mutter treteln um den Milchfluss anzuregen. Bei der erwachsenen Katze ist er ein Zeichen für Wohlbefinden und Genuss der Kuscheleinheit.